Was ist die SV-NUMMER?
Identifikationsmerkmal im Gesundheitswesen - wird zum zentralen Schlüssel in der Bürgerüberwachung - immer mehr Unternehmen setzen die SV-Nummer für eigene Zwecke ein
Identifikationsmerkmal im Gesundheitswesen
Die SV-Nummer (Sozialversicherungsnummer) ist das zentrale Identifikationsmerkmal im Gesundheitswesen. 10-stellig sollte sie nur einmal pro Person vergeben werden. Sie erlaubt die Überprüfung des Leistungsanspruchs des Versicherten. Alle Vorgänge im öffentlichen Gesundheitswesen, ob Arztbesuch auf Krankenschein, Spitalsaufenthalt, Rehabilitation oder Abrechnung von Leistungen werden mit dieser Nummer versehen und erlauben die Verknüpfung von Leistungen und Ansprüchen über viele Einrichtungen und Jahre hinweg.
Der Aufbau der Nummer ist simpel und lautet 'NNNPJJMMTT', wobei NNN eine laufende Nummer ist, P die Prüfziffer und JJMMTT das Geburtsdatum des Versicherten. Werden an einem Tag mehr als 1000 Menschen geboren, wird statt dem Geburtsdatum eine Ersatzzahl, das '13. Monat' verwendet.
Zentraler Schlüssel in der Bürgerüberwachung
Die SV-Nummer kann jedoch mehr. Durch die flächendeckende Verwendung (praktisch jeder Österreicher hat eine SV-Nummer) ist sie auch als Personenkennzeichen geeignet. Zu diesem Zweck wird sie in den verschiedensten, mit der Gesundheit in keinem Zusammenhang stehenden Bereichen eingesetzt. Am Arbeitsamt wird sie genauso verwendet, wie beim Finanzamt (Steuererklärung). Banken verwenden sie bei Abschluss eines Bausparvertrages. Das Unterrichtsministerium verwendet sie zum lebenslangen Verwalten und Verknüpfen von Bildungsdaten, die Statistik Austria zur Verknüpfung von unterschiedlichen Erhebungen usw.
Die Vorteile sind offenkundig. Die SV-Nummer ändert sich nur in den seltensten Fällen und garantiert damit lebenslange Verknüpfung der unterschiedlichsten Datenbestände.
Zentraler Schlüssel auch für Unternehmen
In vielen Unternehmen wird die SV-Nummer auch als Personalkennzeichen verwendet, Vorreiter war da die Republik Österreich als Arbeitgeber. Bei öffentlichen Bediensteten ist die SV-Nummer schon seit Jahrzehnten auch die Personalnummer.
Darüber hinaus verlangen aber auch immer mehr Versandhäuser, Telekomfirmen und andere Händler bei Vertragsabschluss die SV-Nummer. Im Falle einer Mahnklage kann damit leichter Exekution geführt werden.
SV-Nummern generieren
Es sollte sich daher jeder sehr genau überlegen, wann und wem gegenüber er seine SV-Nummer preis gibt. Die Missbrauchs- und Verknüpfungsmöglichkeiten sind enorm.
Werden SV-Nummern in Zusammenhängen verlangt, in denen die Verwendung nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, etwa bei Unternehmen, die Glücksspiele veranstalten, besteht oft das Bedürfnis irgendeine Nummer bekannt zugeben, die zwar formal gültig ist, jedoch keinen Rückschluss auf den Betroffenen ermöglicht. Zu diesem Zweck haben engagierte Programmierer ein einfaches SV-Prüftool entwickelt, mit dem Nummern generiert oder geprüft werden können (http://www2.argedaten.at/static/svnr.html).
Die Verwendung dieser Pseudo-SV-Nummern ist zulässig, wenn damit nicht versucht wird Dinge (Rechte) zu erlangen, auf die man nicht sowieso Anspruch hätte. Die Verwendung der Pseudo-SV-Nummer ist ein legitimes Mittel sich im Internet eine plausible Alias-Identität zuzulegen.
Das SV-Prüftool macht jedoch keine Existenz- oder Vergabeprüfung. Generierte SV-Nummern können daher jemanden gehören, dies ist umso wahrscheinlicher, je niedriger die ersten drei Stellen der SV-Nummer sind. Selten werden jedoch Nummern über 600+Prüfziffer vergeben. Dies liegt daran, dass an kaum einen Tag in Österreich mehr als 700 Menschen geboren werden und die SV-Nummer aufsteigend, vom ersten Tagesbaby an, vergeben wird. Will man also eine neue, vermutlich noch nirgends verwendete Nummer erzeugen, dann sollte 600+ verwendet werden.
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