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1994/12/31 Data Architecture
DIR Modernes Informationsmanagement in Unternehmungen sieht sich zwei Hauptproblemen gegenüber: einem bereits vorhandenen Fu...

Modernes Informationsmanagement in Unternehmungen sieht sich zwei Hauptproblemen gegenüber: einem bereits vorhandenen Fundus an Datenmaterial, der in den seltensten Fällen organisationsweit konsistent und koordiniert erhoben wurde, und einer Sintflut an neu hinzukommender Information, die es zustrukturieren und in praktikablem Kontext bereitzustellen gilt.

Die marktschreierischen Angebote der Softwareindustrie an ultimaten Lösungen können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Problemstellung einer Common Data Architecture - einer Datenarchitektur, die bereichsübergreifenden Informationszugang ermöglicht - tiefer liegt, als es mit der bloßenInstallation eines neuen Datenbankpakets suggeriert wird.

Zielführendes Data Engineering wird nur beschränkt von den angebotenen Software-Werkzeugen unterstützt und ist als solches auch kaum voll automatisierbar. Es erfordert neben analytischem Verständnis auch ein gehöriges Maß an Intuition, innerorganisatorischer Interaktion und persönlicherKonsensfindung. Zauberformeln und schnelle Lösungen sind dabei nicht zu finden.

Deshalb dieses Buch: Es bereitet einen gut verständlichen, streng systematisch aufgebauten Zugang zum Entwurf einer einheitlichen Architektur der Datenverwaltung, wobei der Problematik der Definition, Struktur, Qualität, Konsistenz und Interdependenz der Daten breiter Raum gewidmet wird. Mittels dergebotenen theoretischen Grundlagen ist der Leser in der Lage, die (In)Effektivität von manch angebotenen Softwarelösungen realistisch zu beurteilen und langfristige Konzepte zu entwickeln (der Aufbau unternehmensübergreifender Informationsstrukturen wird hier z.B. realistisch in die Kategorie vonZehnjahresplänen eingestuft).

Erkenntnistheoretischer Kritikpunkt am Rande: der Philosophie des Autors folgend erhalten existierende Datensammlungen einen Absolutheitsanspruch, der in der Praxis oft in krassem Gegensatz zu der pragmatischen und problembeschränkten Ermittlung der Daten steht. Datensammlungen lassen sich vomKontext der Fragestellung oft nicht trennen (Erhebungen von Meinungsforschern sind in ihrer Fragwürdigkeit wohl das beste Beispiel gegen den Datenabsolutismus). Die Grundfragen von Methode (was wird überhaupt erfaßt?) und Operationalisierung (auf welche Weise wurde das Erfaßte bestimmt bzw.gemessen) werden leider nicht erwähnt.

Zielgruppe des Buches sind Datenbankadministratoren, Systemanalytiker, Verantwortliche für Management-Informations-Systeme und Studenten der einschlägigen Fachrichtungen. Für zeitknappe Querleser praktisch: die Essenz von jedem Unterkapitel wird in ein bis zwei prägnanten Sätzen hervorgehoben.

BRACKETT, Michael H.: Data Sharing - Unsing a Common Data Architecture (1994). John Wiley & Sons LTD. Baffins Lane, Chichester, West Sussex, PO19 1UD England. ISBN: 0-471-30993-1, Paperback, englisch, 478 Seiten, Preis: UK Pound 32.95/US$ 39.95.




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