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1994/12/31 Lernen mit Software
DIR Das Konzept des "programmierten Unterrichts" - in den siebziger Jahren modische Novität und als Allheilmittel zur Bewält...

Das Konzept des "programmierten Unterrichts" - in den siebziger Jahren modische Novität und als Allheilmittel zur Bewältigung des steigenden Bildungsbedarfs gepriesen - hat sich zwar keineswegs durchgesetzt, die weite Verbreitung der Personalcomputer brachte aber auch eine Unzahl an "Lernprogrammen"auf den Markt, die dieses Konzept mehr oder weniger reproduzieren. Jeder solcher Software liegt eine Lerntheorie zugrunde, ein Komplex an Annahmen und Paradigmen über Begriffe wie "Lernen", "Wissen", "Handeln". Selten sind den Entwicklern der Software diese voll bewußt. Diese Lücke zwischen Technikund Bildungswissenschaften will das vorliegende Buch überbrücken helfen.

Die grundlegenden Begriffe des menschlichen Lernens werden vom Standpunkt sozialwissenschaftlicher Handlungstheorien beleuchtet und zu einer ganzheitlichen Sicht entwickelt, die in den Schlüsselbegriff "Expertentum" mündet. Als zentrale Kategorie der Pädagogik der Neuen Medien kristallisiert sichder Begriff der Interaktivität heraus, der allerdings - als Schlagwort abgenützt - inhaltlich neu bestimmt wird. Anhand einer Typologie der Bildungssoftware und einer konkreten Fallstudie zum Fremdsprachenerwerb belegen die Autoren die Praxistauglichkeit ihres didaktischen Modells.

Der Praxisbezug des Buches läßt es auch für jenen Leserkreis interessant erscheinen, dem sozialwissenschaftliche Theoriebildung noch wenig vertraut ist. Entwickler von Bildungssoftware finden hier einen Einstieg in die Materie, die ihre technisch orientierte Aufgabenstellung um den Aspektbildungswissenschaftlicher Konzepte erweitern kann und in der Verbindung der beiden Gebiete einen kreativen Impuls zu vermitteln vermag.

BAUMGARTNER Peter; PAYR Sabine: Lernen mit Software (1994). Österreichischer Studien Verlag, A-6011 Innsbruck, Andreas-Hofer-Str.4. ISBN: 3-901160-38-8. Paperback, 268 Seiten, öS 288.-/DM 45,-.




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