2004/06/02 Phishing erstmals im deutschsprachigen Raum
Vorfälle von Identitätsraub im Netz im Steigen begriffen - Nun auch deutsche Volksbanken/Raiffeisenbanken betroffen - Vorsicht bei verdächtigen Emails
Phishing, der Versuch, mit betrügerischen Emails Kundendaten zu erschleichen, wird zu einem zunehmenden Sicherheitsproblem im Netz.
Einer im April durchgeführten Gartner-Studie zufolge gaben von 5000 Befragten 27% an, in letzter Zeit Phishing-Emails erhalten zu haben.
Nachdem bislang vor allem die Internet-Auktionsplattform eBay, das Bezahlsystem PayPal und die Citibank betroffen waren, werden nun auch aus Deutschland Versuche gemeldet, illegal an persönliche Bankverbindungsdaten von Kunden der deutschen Volksbank/Raiffeisenbank-Gruppe zu gelangen: Kunden werden per E-Mail zu einem 'Datenabgleich' aufgefordert und per Link auf eine Seite weitergeleitet, die den Login-Screen der Volksbank imitiert. Daraufhin wird in einem Dialogfenster die Angabe von persönlichen und bankspezifischen Daten, inklusive einer gültigen TAN, gefordert. Wer diesen Aufforderungen nachkommt, öffnet sein Online-Banking-Profil Betrügern und hat mit entsprechendem Schaden zu rechnen.
Derzeit sind keine Fälle von gegen österreichische Unternehmen oder deren Kunden gerichteten Phishing-Attacken bekannt, doch ist angesichts der allgemein steigenden Tendenz und der jüngsten Fälle in Deutschland zur Vorsicht zu raten. In Einzelfällen wurde versucht, per Telefon unter Vortäuschung einer falschen Identität vertrauliche Kreditkartendaten zu erlangen. Ganz allgemein sollte bei vermeintlichen Emails von Unternehmen oder Banken, die zu 'Datenabgleich' o.Ä. auffordern, aufgepasst und im Zweifelsfall telefonisch nachgefragt werden. Außerdem sollten vertrauliche Finanzdaten ausschließlich über verschlüsselte Verbindungen verschickt werden.
|