2001/11/11 'Marktforschung' kann Ihre Bonität gefährden
Wie im ORF-Help-Magazin berichtet, werden immer mehr Menschen durch dubiose Bonitätsdaten vom wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen. Wie die Help-Redaktion recherchierte hat sich um den Adressenhändler SCHOBER ein undurchsichtiges System an Marktforschungunternehmen ('LIFESTYLE Institut für Marktanalyse und Konsumentenbefragungen GmbH'), Wirtschaftsauskunftfdiensten (Credidata, Infodata), Unternemensberatern (Informa) etabliert, dessen vorrangiges Ziel das Ausspähen von privaten Informationen und das Identifizieren unliebsamer (weil kritischer, selbstbewußter) Konsumenten ist.
Besonderes 'Zuckerl' in einem von der Firma LIFESTYLE (LIFESTYLE Institut für Marktanalyse und Konsumentenbefragungen GmbH) verschickten Fragebogen wird nach dem Haushaltseinkommen gefragt, eine klassische Kenngröße zur Feststellung der Bonität. Wer diese Information bekannt gibt, muß damit rechnen, daß diese Daten innerhalb der SCHOBER-Gruppe frei fließen und als beinharte Bonitätsinformation gegen ihn verwendet wird.
Stellungnahme ARGE DATEN
Seit 1.1.2000 verpflichtet das DSG 2000 alle Betreiber von Wirtschaftsinformationsdiensten, Gläubigerschutzverbände und sonstige Organisationen, die Finanz- und Einkommensdaten sammeln, die betroffenen Personen über die sie Daten erheben, über diese Tatsache zu informieren. Tatsache ist jedoch, daß alle derartigen Organisationen diese Bestimmung brechen und Datenschutzkommission, Wirtschaftskammer und Wirtschaftsministerium tatenlos zusehen.
Die ARGE DATEN rät zu äußerstem Mißtrauen gegen jede Form privater Datenerhebung, sei sie als Gewinnspiel, Marktforschung oder Meinungsumfrage gearnt. Weiters sammeln wir derzeit Beschwerden und Wahrnehmungen im Zusammenhang mit den Wirtschaftsauskunftfdiensten und werden in nächster Zeit entsprechende Musterverfahren vorbereiten.
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