2002/09/05 e-commerce - Konsumentenmisstrauen wächst
SEPTEMBER-Report des WEBSHOP-MONITORS erschienen - Studien bestätigen ungebrochen hohes Misstrauen der Konsumenten gegenüber e-commerce - Versandhändler erstmals mehrheitlich vertrauenswürdig - e-rating.at erwartet ab Ende 2002 Shopsterben - vertrauensbildende Massnahmen fehlen
SEPTEMBER-Report des WEBSHOP-MONITORS erschienen
Der SEPTEMBER-Report analysiert die rechtliche Vertrauenswüdigkeit der Webshops zum Stichtag 31. August. Mittlerweile wurde die Bewertung von 2702 Online-Shops abgeschlossen.
Mit 20% e-commerce-tauglichen Shops bleibt das Gesamtbild unverändert schlecht. Tatsächlich müssen jedoch die Branchen differenziert betrachtet werden.
Mit 52% e-commerce-tauglichen Shops sind im klassischen Versandhandel erstmals die Mehrheit der Shops rechtskonform. In den Branchen 'Uhren/Schmuck', 'Mode' und 'Kosmetik' ist der Anteil von vertrauenswürdigen Shops (38-39%) fast doppelt so hoch, wie im Gesamtdurchschnitt.
Hans G. Zeger: 'In diesen Branchen macht sich die Präsenz internationaler Unternehmen immer stärker bemerkbar. Wir erwarten bis Jahresende eine weitere Erhöhung des Anteils der vertrauenswürdigen Shops. Nicht weil bestehende Shops besser werden, sondern etliche unprofessionelle Klein- und Kleinstanbieter aufgeben werden. Das Online Greislersterben beginnt, bevor überhaupt ein Geschäft gemacht wird.'
60% der Konsumenten lehnen Onlinegeschäfte grundsätzlich ab
Nach einer von Ernst&Young veröffentlichten Untersuchung haben 60% der Konsumenten beschlossen, keine Finanztransaktionen über das Web auszuführen. Hingegen kauft - nach derselben Studie - erst ein Drittel der Internetbenutzer Online ein. Es paßt ins Bild, dass 78% dieser Onlineshoper glauben, dass ihre Daten mißbraucht werden, so dieselbe Studie (Stand 2000).
Hans G. Zeger: 'Berücksichtigt man jedoch die Daten der aktuellen 'LIFESTYLE'-Studie von Fessl&GFK, dann ergibt sich ein alarmierendes Bild. Nach dieser neuen Studie nutzt gerade ein Drittel der Österreicher das Internet privat, bei weiterhin starker männlicher Dominanz.'
Analysiert man alle Fakten, haben wir derzeit ein Potential von rund 3-4% Hardcore-Online-Shopern, die auch durch Privacy-Angriffe nicht vom shopen abzuhalten sind, weitere 5% kann durch e-commerce-Angebote angesprochen werden. Wir haben aber auch rund 60%, die Online-Geschäfte dediziert ablehnen. Nur 30% der Konsumenten sind offenbar unentschlossen und wären tendentiell für Online-Shopping zu gewinnen.
Hans G. Zeger: 'Die Bedeutung der privaten Internetnutzung wurde bisher dramatisch überschätzt. Tatsächlich wurde in vielen Analysen und Prognosen der falsche Schluß gezogen, dass das Verhalten der bestehenden Internet-Nutzer auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet werden kann. Die von Ernst&Young vorgelegten Zahlen lassen aber den Schluss zu, dass eine größere Gruppe von Konsumenten ganz bewußt auf private Internetnutzung verzichtet. Das Wachstumspotential von e-commerce ist demnach deutlich geringer als bisher angenommen.'
Vertrauensbildende Maßnahmen fehlen
Im Rahmen der Spezialauswertungen wurden diesmal Shops mit Gütesiegeln untersucht. Im wesentlichen beherrschen zwei Organisationen den österreichischen Gütesiegelmarkt (der 'Internetombudsmann' und der 'Handelsverband'). Beide haben zusammen 92 Shops bewertet, das sind gerade einmal 1,1% der österreichischen Shops.
Wie eine Überprüfung der wichtigsten ECG Anforderungen ergab, erfüllen immerhin die Mehrheit der Gütesiegelinhaber (72) die wichtigsten Kriterien, 9 wiesen einzelne rechtliche Mängel auf und bei zwei Shops ist unverständlich, wie sie zu dem Gütesiegel kamen.
Wendet man jedoch auf alle Shops die bei e-rating.at überwacht werden, dieselben rechtlichen Prüfkriterien an, dann erhält man immerhin 545 Shops(!) die zumindest genauso vertrauenswürdig sind, wie die 72 Shops mit Gütesiegel.
Gütesiegel sind daher kaum eine Orientierungshilfe für Konsumenten. Einerseits sind zuwenige Shops bewertet, andererseits sind einige Bewertungen nicht nachvollziehbar.Auf der anderen Seite kauft kein Konsument nach dem Gütesiegel ein. Würde er das tun, wären seine Auswahlmöglichkeiten erheblich beschränkt. Der Konsument erwartet sich selbstverständlich zu jedem (bekannteren) Shop der ihn interessiert eine Aussage über dessen Vertrauenswürdigkeit.
SEMINAR : 2002 10 31 Online-Shops efolgreich betreiben
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Themenübersicht
- Was sind gesetzlichen Anforderungen an Webshop-Betreiber?
- Wie kommt ein Online-Vertrag zustande?
- Wie verfasst man Privacy Statements?
- Wann ist ein Internet-Shop sicher?
- Wer ist für die Sicherheit der Shopbenutzer verantwortlich?
- Präsentation des Konzepts von e-rating.at
Termin | Zeit | Ort | Kosten
Donnerstag 31.10.2002 von 9 - 17 Uhr.
Crowne Plaza Wien, 1220 Wien, Wagramer Strasse 21
Kosten: 290,- EUR + Ust.
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