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2000/10/01 Gesundheit im Informationszeitalter
Eine Bilanz des 3. European Health Forums Gastein
Das Informationszeitalter mit allen seinen Möglichkeiten und Auswirkungen auf den Bereich Gesundheit war Schwerpunkt des 3.Europäischen Health Forums Gastein (EHFG), das vom 27. bis 30. September 2000 in Badhofgastein stattfand. Veranstalter des 3. EHFG war das Internationale Forum Gastein, (IFG), das 1990 mit dem Ziel gegründet wurde, die Ganzheitsmedizin nach dem Selbstverständnis von Paracelsus zu fördern.

Mit seiner Initiative alle, an den Gesundheitssystemen beteiligten Gruppen, europaweit zum EHFG zusammenzubringen, suchte sich das IFG neue Herausforderungen.
490 Teilnehmer aus 38 europäischen Ländern diskutierten die Themen: Neue Gesundheitsstrategien, Datenübertragung (vom Röntgenbild bis zur Telemedizin), Sicherung der Qualität der Dateninformationen, Datenschutz, Patientenrechte und vieles mehr.
Der Ausbau der modernen Informationstechnologien bietet eine Fülle an neuen Möglichkeiten für alle Bürger, bringt aber auch viele Gefahren. Dazu einige Beispiele:

Ein Boom an neuen Gesundheitswebsites ermöglicht es Patienten schnell Informationen über das Gesundheitswesen zu erlangen. Im Idealfall könnte somit der besser informierte Patient mehr Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen und informierte Entscheidungen zu Behandlungen und Therapien treffen.
Die Qualität informierter Entscheidungen ist allerdings in Frage gestellt, wenn die Qualität der Informationen nicht gesichert ist. Laut Dr. Günther Eysenbach, dem Leiter der Forschungsgruppe cybermedicine der Universität Heidelberg sind derzeit bis zu 80% der Informationen im Internet unvollständig, veraltet oder einfach falsch. An der Definition eines einheitlichen Qualitätsstandards für Gesundheitswebsites in Form von Gütesiegeln wird derzeit noch gearbeitet.

Ein verbessertes Informationsmanagement z.B durch Anwendung moderner Magnetmethoden und prozessorientierter Anlagen könnte Ausgaben im Gesundheitsbereich erheblich einsparen und somit zur Gesundung der Gesundheitssysteme selbst beitragen. Gefährlich wäre eine derartige Entwicklung nur dann, wenn die Sanierung kranker Systeme Vorrang vor den Bedürfnissen der Patienten bekäme.

Über Internet-Portale kann jeder Patient weltweit sein eigenes PMA (Personal Medical Archive) im Internet erstellen und im Idealfall auch selbst verwalten.
Dr. Gunter Pollanz Vorstand der CEPCO HOLDING AG München stellte ein derartiges medizinisches Internet-Portal vor, und sprach von der Macht des Patienten als einem politischen Machtfaktor (Patient Power im Internet).
Als Konsequenz dieser Entwicklung kommt dem informierten, entscheidungstragenden Patienten allerdings mehr die Rolle des Gesundheitskonsumenten und dem Arzt oder anderen Gesundheitsdienstleistern die Rolle des Unternehmers zu.

Ohne Gentechnik wäre die moderne Medizin laut Prof. DDr Johannes Huber Gynäkologe am Wiener AKH nicht mehr denkbar. Die Gendiagnostik übertreffe die herkömmliche Chromosomenanalyse an Genauigkeit und ermögliche es Vorsorgeprogramme zu forcieren.
Prognosen, die auf Grund der Genforschung erstellt wurden, decken immer nur Wahrscheinlichkeiten ab. Zu wissen, dass man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit krank wird stellt eine enorme unnötige Belastung für alle jene dar, auf die die Wahrscheinlichkeit nicht zutrifft. Patienten sollten daher das Recht haben, die Erhebung von Gesundheitsdaten zu verweigern.

Die Weichenstellung für die Auswirkungen der neuen Informationtechnologien im Medizinischen Bereich liegt in den Händen der politischen Entscheidungsträger. Die Veranstalter des EHFG luden deshalb Bundes- und Landespolitiker im Vorfeld des EHFG zu einem Austausch mit hochrangigen Wissenschaftlern ein. Zur Enttäuschung des Präsidenten des EHFG, Dr. Günther Leiner, zeigten aber nur wenige Politiker Interesse an der Einladung. Ohne entsprechende Regelungen auf politischer Ebene bleiben Missbrauch und Fehlinformation Tür und Tor geöffnet.


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