2002/03/01 Zentrales Melderegister (ZMR) - Zu teuer? Zu unsicher?Seit 1. März ist nunmehr das Zentrale Melderegister im Vollbetrieb. Vorteile für die Betroffenen bringt es wenige. Man muß sich nach wie vor beim örtlichen Gemeindamt jener Gemeinde, in der man sich niederläßt anmelden. - Und riskiert, wie in der Vergangenheit von übereifrigen Gemeindebediensteten mit zusätzlichen Fragen gequält zu werden. Abmelden muß man sich nicht mehr, dies geschah aber auch in der Vergangenheit von den wenigsten (meist in der irrigen Annahme, daß die neue Meldestelle im Sinne der Amtshilfe sowieso die alte benachrichtigt).
Wirklich von Vorteil ist, daß der Meldezettel nunmehr gratis bei den Meldebehörden aufliegt. Der bürokratische Unfug, in der Trafik ein Formular kaufen zu müssen um einer gesetzlichen Pflicht nachkommen zu dürfen, hat somit endgültig ausgedient. Erlebnisse wie 1990 beschrieben, sind somit nicht mehr möglich:
http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?question=PUB-TEXT-ARGEDATEN&search=DIR0605
Unzufrieden zeigte sich auch der Detektivverband. Er bezeichnete die Kosten für die Meldedaten als zu hoch.
Stellungnahme ARGE DATEN:
Unsere grundsätzlichen Bedenken gegenüber einem System, daß nicht nur zuverlässig den aktuellen Wohnsitz eines Bürgers feststellen kann, sondern darüber hinaus auf Knopfdruck Einblick in seine historische Wohngeschichte, seine Lebensbeziehungen (wer waren seine Nachbarn und Mitbewohner) und seine Amtskontakte zentral im Innenministerium abrufbar macht, bleiben bestehen. Gerade in Hinblick auf die 20, 50, 250, 400 (? wir konnten die korrekte Zahl nicht eruieren) Korruptionsfälle im BMI eine bedenkliche Entwicklung.
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